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Nein, ganz so war es nicht. Aber der GO!-Bote schmunzelte sicherlich unter seiner Maske.
Ich auch: Hielt ich doch die begehrte und limitierte „BAU IN THE BOX“ in meinen Händen.
Da fingen Vorfreude und Spaß schon am frühen Morgen beim Auspacken der zahlreichen Bestandteile an. Alles akkurat und sauber verpackt und abgepackt. Wo möglich, wurde auf Plastik verzichtet.
Sofort verstaute ich alles im Kühlschrank, denn das Menü war für den Samstagabend vorgesehen.
Nicht nur die Restaurants sind auf Entzug, auch die Gäste. Seit über 4 Monaten! sind die Restaurants erneut geschlossen. Die Angebote der „Genussboxen“ helfen hoffentlich den gebeutelten Gastronomen und auch den Gästen.
Wie geht es da eigentlich unseren Politikern? Vermissen sie nicht den Besuch im Restaurant mit vorschriftsmäßigem Hygienekonzept? Oder haben sie sich schon die freigestellten Köche und Köchinnen privat zu Hause eingestellt?
Kochen ist mein Hobby und ist für mich nach Feierabend tatsächlich Entspannung. Aber der Restaurantbesuch fehlt unendlich.
Die Baubox gibt es erst seit Mitte Februar. Kollege „Tischnotizen“ und sein Mann sind große Freunde der Bau-Küche. Uns so war es auch nur mehr als recht, dass die beiden die Bau-Box No1 ergatterten. Das Lesen dieses Beitrages kann ich anerkennend empfehlen.
Für die Bau-Box No2 war ich zu langsam, alle guten Dinge sind 3!
Hier unser Menü Der Bau-Box No 3 (zum Lesen des kompletten Menüs bitte auf das Bild clicken):
4 Gänge für 2 Personen - € 195,00 + Versand.
Am frühen Samstagabend gesellte ich mich mit der Bau-Box in die Küche. Ein sehr nettes Anschreiben und ausführliche „Bau“Anleitung lagen dem Paket bei. Anrichtevorschläge gab es auf Christian Baus Facebookseite.
Los ging es mit dem nicht zu fein geschnittenen Rindertatar. Dies hatte ich eine Weile vorher aus dem Kühlschrank genommen, es sollte sein Aroma entfalten dürfen. Es galt nur noch das Tatar zu würzen. Entgegen der Anleitung entschloss ich mich, auf das vorgeschlagene kreisförmige Anrichten zu verzichten. Hat Herr Bau sich doch 3 Michelinsterne erarbeitet (und diese gestern offiziell vom Guide Michelin bestätigt), wollte ich zumindest 2 Sterne im Haus haben.
Also richtete ich unser Tatar sternförmig an, die Räucheraalcréme gesellte sich als Nocke zum Rind.
Am Kaviar scheiterte ich, die edle kleine Dose wollte sich partout nicht öffnen lassen. Glücklicherweise war mein Mann erfolgreich und meine Befürchtungen, dass die Dose beim Öffnen durch die Küche fliegt, blieben zum Glück unbegründet. Das Trauma meiner Schokoexplosion am 23.12. sitzt noch tief, allerdings wäre Kaviar eine hochwertigere Variante gewesen.
Schnell war mit fein geschnittener Kresse und den Brotchips angerichtet.
Das Krustenbrot hatte ich parallel im Backofen aufgebacken, dazu die feine bretonische Salzbutter.
Der erste Bissen galt Brot und Butter. Mein Mann war wieder einmal begeistert, wir gut mir dieses kleine Brot gelungen war. „Wann hast Du das denn noch gebacken?“ Ich schmückte mich nicht mit fremden Federn und gab zu, dass dies in der Box enthalten war.
Sehr harmonisch unsere Vorspeise. Das Tatar mit angenehm-intensiven Rindfleischaroma. Die Räucheraalcréme feincremig und mit dezenten Raucharomen. Sehr zart der Kaviar mit seinem leicht nussigen Geschmack zu dieser stimmigen Komposition.
Für ein wenig Crunch sorgten die Brotchips.
Nach der feinen Vorspeise ging es an die Zubereitung der Tom Kha Gai á la maison.
Unkompliziert die Zubereitung des thailändischen Suppenklassikers. Die Suppe wurde kurz aufgekocht. Der schlicht beschriebene Zwischengang wurde mit den hochwertigen Einlagen ordentlich aufgepimpt: Kleine Geflügelagnolotti, Garnelen, Buchenpilze, Thaibrokkoli, Sojasprossen, Koriander und Edamame sollten in der Suppe garziehen. Ich entschied mich, sie im separaten Topf gar ziehen zu lassen um sie schöner anrichten zu können.
Vor dem Anrichten schäumte ich die Suppe nochmals kurz auf und schon konnten wir den zweiten Gang genießen!
Erstklassiger Geschmack, leichte Cremigkeit durch Kokosmilch und die abwechslungsreichen bunten Einlagen passten ausgezeichnet.
Bei der Zubereitung der Hauptspeise gab Christian Bau alles um dem Hobbykoch zu zeigen, dass 3 Sterneküche auch zu Hause nicht „einfach mal locker“ auf den Tisch kommt. Da waren schon einige Handgriffe und Konzentration erforderlich. Zum Glück hatte ich mich bei Aperitif und Wein bei den ersten beiden Gängen zurückgehalten.
Das Steinbuttfilet wurde kurz angebraten, dann mit Misopaste bestrichen und kurz abgeflämmt.
Auch die anderen Komponenten des Hauptganges hatten inzwischen den vorgeschriebenen Aggregatzustand. Es konnte auf gut vorgewärmten Tellern angerichtet werden
Zuerst das Kohlrabipürée, darauf wurde das Fischfilet gebettet. Weitere Begleiter waren rohe Kohlrabischeiben die vorab mit Shishovinaigrette mariniert wurden. Dazu gesellten sich kurz erhitzte Kohlrabistreifen. Zum Abschluss noch die erhitzte Dashibutter und Schnittlauchöl. Leider waren wohl die angekündigten Kapuzinerblätter nicht lieferbar und wurden durch Schnittlauchstreifen ersetzt. Das passte natürlich, aber optisch und geschmacklich macht Kapuzinerkresser einfach mehr her.
Das machte richtig Spaß!
Auf unseren Tellern setzte sich der Spaß auf Zunge und Gaumen fort!
Ein erstklassiges Steinbuttfilet mit sehr gelungenen Beilagen. Ein rundes Geschmackserlebnis. Neben dem Steinbutt war das Schnittlauchöl der Star auf dem Teller.
Die Macadamiaschnitte, das zarte grün der Schokohülle stammte von Matcha-Tee, war komplett fertig, musste nur noch auf dem Teller platziert und dekoriert werden.
Dazu das mit der exotischen Fruchtsoße vermischte Früchteragout. Die Kokosnussahne wurde mit einem Spritzbeutel auf und um die Macadamiaschnitte verteilt. Kleine Ingwermacarons, Schokoladenperlen und vergoldete, karamellisierte Haselnüsse vollendeten das Dessert.
Die zarten Schichten mit knusprigen Boden der Macadamiaschnitte waren mit Schokolade umhüllt.
Süß, aber nicht zu süß. Die Säure des Früchteragouts kam wohl überwiegend von Passionsfrucht. Das war sehr gelungen und setzte einen schönen Kontrast zur Schnitte. Die Kokusnusssahne rundete dieses wunderbare Dessert wunderbar ab.
Damit nicht genug. 2 pinke Macarons lagen der Box als Petit Fours bei. Das rundete das Gesamtpaket schön ab, dennoch werden mein Mann und ich keine Macaron-Fans. Das ist ja nicht schlimm, so bleibt mehr für die Fans des luftigen Baisergebäcks übrig.
Fazit:
In Herrn Baus Anschreiben stand „… Denn Menschen mit unserer Arbeit glücklich zu machen ist das, wofür wir leben“.
Mein Mann und ich sagen DANKE! Das hat hervorragend funktioniert!
Im Vorfeld der Bestellung ergab sich ein sehr netter und aufmerksamer Kontakt Frau Pleintinger aus dem Bau-Team.
Hoffentlich dürfen Sie alle bald wieder für die Gäste „brennen“.